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Warum die schönsten Momente oft ganz ungeplant passieren.

  • Autorenbild: Ilka Leonie
    Ilka Leonie
  • 6. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Jan. 2021

Wer kennt das nicht? Eine Party ist schon wochenlang geplant und jeder freut sich unglaublich darauf. Man spricht oft darüber mit seinen Freunden und puscht sich so die ganze Zeit gegenseitig bis der große Tag endlich gekommen ist. Alle haben große Erwartungen. Jeder hat ein Bild im Kopf. So und so wird es laufen und es wird bombastisch. Aber wenn es dann soweit ist, fühlt es sich irgendwie alles nicht so an wie vorgestellt.


Ich kenne dieses Gefühl sehr gut und so über die Jahre habe ich versucht und versuche es auch immer noch, die Dinge einfach so hinzunehmen wie sie kommen. Nicht mehr so viel darüber nachdenken, und im besten Fall keine Erwartungen haben. Es kommt, wies kommt. Und wenn man keine Erwartungen hat, na dann wird es eben einfach so wie es wird. Ich weiß das ist natürlich, wie so oft, einfacher gesagt als getan. Dennoch ist es den Versuch wert. So zu denken und zu handeln verleiht einem selbst auch eine gewisse Gelassenheit, die ganz angenehm ist. Denn was soll einen schon ärgern, wenn man sich ganz offen und unvoreingenommen auf Dinge einlässt? Wenns Schei*e wird, na dann ist es eben so. Dann weiß man zumindest das man es so nicht nochmal machen würde.


Rückblickend auf mein bisheriges Leben kann ich sagen, die Erinnerungen die in meinem Kopf auch jetzt noch, teilweise Jahre später, so richtig leuchten, sind meist die, die einfach so passiert sind. Ganz ohne Planung, zwanglos, ohne irgendeine Erwartungshaltung. Oft auch Momente, von denen ich eher dachte sie werden beschwerlich oder ungemütlich.


Ganz besonders präsent ist da gerade eine Erinnerung an den letzten Winter. Kein typischer deutscher Winter, denn ich habe unsere kältesten Monate damals in Zentralamerika verbracht. Um genau zu sein ist diese wunderbare Erinnerung in Costa Rica entstanden.


Und ihr denkt jetzt vielleicht ja, haha, ist ja einfach positiv und unbeschwert zu sein an solch einem Ort, aber auch da muss ich sagen, im Grunde ist es ganz egal wo man sich auf der Welt befindet, es kommt viel mehr auf die innere Einstellung an. Unzufrieden zu sein oder eben nicht hängt hauptsächlich ganz allein von dir und deinem Blick auf die Dinge ab. (Dazu gerne mal gesondert ein Artikel).


Zurück zur Erinnerung: Wir, also drei meiner besten Freunde und ich, haben damals ein paar Tage im Tortuguero Nationalpark verbracht. Wir hatten uns, alle etwas erschöpft durch die vierstündige Kajaktour am Morgen, dazu aufgerafft mittags nochmal mit den Kajaks los zu paddeln, um den Dschungel alleine zu erkunden. Ganz ohne Guide. Und nach einer Weile wurden wir überrascht mit einem Urwaldregen wie er im Buche steht.


Ein sehr schönes Bild. Wir, mitten im Dschungel auf kleinen Flussärmchen, die sich durchs Dickicht schlängeln und tonnenweise dicke Regentropfen die auf uns hinunter prasseln. Bis zu diesem Moment hatte mich noch ein wenig die Müdigkeit beherrscht, aber dieser Regen hatte mich schlagartig zum Leben erweckt. Die Schwimmwesten hatten wir schnell von unseren nassen Körpern gestreift und sind so, diese Naturgewalt genießend durch den Dschungel getrieben. Dieser riesige Dschungel, die Natur überall wo man hinschaut und dann noch unendliche Mengen Wasser von allen Seiten. Man kommt sich in solchen Momenten so klein vor. Wie eine kleine Zelle des großen Ganzen. Alles ist eins und dann fängt man an einfach nur zu sein.


Was ich damit sagen will, ist Folgendes. Ganz egal wie steil der Berg, wie schlammig es möglicherweise ist, egal wie hart der Regen runter auf dein Gesicht prasselt, akzeptieren wir die Herausforderung dann kreieren wir oft Geschichten, an welche wir uns unser ganzes Leben erinnern werden.



Alexa, Slawo, Nina und Ich haben hier auf diesem Bild einen Moment erlebt, den ich nie wieder vergessen werde. Die Natur hat uns ihre Kräfte präsentiert und ich habe mich einfach lebendig gefühlt. Und die Dankbarkeit auf diesem verrückten, bunten Planeten leben zu dürfen, erfüllt mich bis heute, wenn ich daran zurückdenke.


Abschließend möchte ich sagen, dass es wichtig ist, sich im Leben trotz allem auch mal fallen zu lassen und Dinge zu tun von denen man vielleicht noch keine Vorstellung hat. Oder eben Dinge zu tun, ohne sie vorher ausgiebig zu planen. Auch mir fällt das manchmal schwer aber sehen wir es doch einfach als Übung an. Eine Übung deren Belohnung oft Erinnerungen sind, die uns unser ganzes Leben begleiten werden.


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