4 Wunderpflanzen aus deinem Garten Teil 2 (Giersch und Gänseblümchen!)
- Ilka Leonie
- 21. Mai 2017
- 8 Min. Lesezeit
Hey Leute! Es ist wieder Zeit für euch ein paar suuuuper gesunde Wildkräuter vorzustellen! Aber als erstes solltet ihr vielleicht noch den ersten Teil dieser Serie lesen. (Falls ihr das noch nicht getan habt!) Es ging um Brennnessel und Löwenzahn! :)
Heute geht es um 2 weitere Wunder der Natur, die meeeeehr als gut für uns sind! :) Auch diese beiden sind einfach zu erkennen und wachsen wirklich so gut wie überall!
Nummer eins ist euch vielleicht sogar schon als unangenehmer Begleiter im Garten bekannt, weil er hartnäckig ist und sich unglaublich schnell vermehrt! Er wuchert wirklich wie verrückt und man weiß manchmal gar nicht mehr wohin damit. Umso praktischer für uns, dass man ihn essen kann, er dazu noch gut schmeckt und unglaublich gesund ist!
Ja Leute ich rede vom...
GIERSCH

Auch Franzosenkraut oder Ziegenfuß genannt, ist uns dieses kleine grüne Gewächs
ja höchstwahrscheinlich allen bekannt. Dass wir ihn jedoch essen können und er die volle Bandbreite an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen enthält, ist den meisten jedoch unbekannt. Das wollen wir jetzt ändern, auf dass auch ihr euch das nächste Mal freut, wenn ihr ihn im Garten sprießen seht!:)
Der Giersch ist ein Doldenblüter und gehört somit zur selben Familie wie Karotten, Pastinaken, Petersilie, Kümmel und Dill! :) Was den Mineralstoffgehalt angeht ist er dem Grünkohl (und der gilt schon als Mineralstoffbombe!) weit überlegen, denn er besitzt bis zu 13 Mal so viele Mineralstoffe! Auch an Vitamin C stellt er die Zitrone, mit 4 Mal soviel, voll in den Schatten!
Und an Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Zink, Eisen, Kupfer, Vitamin A und Eiweiß mangelt es ihm auch nicht! Eine richtige Powerpflanze!
Die jungen Blätter kann man super mit in den Salat werfen und die älteren kann man z.B. einfach wie Spinat dünsten. Oder man macht einen leckeren Auflauf damit, mit Kartoffeln zum Beispiel! Eigentlich kann man damit alles machen! :) Ist nämlich wirklich sooo lecker! Wenn ihr etwas empfindlich seid was Bitterstoffe angeht, entfernt einfach die Stiele, dann schmeckt Giersch wirklich jedem! Ich kenne auch Leute die daraus Pesto machen, also auch das geht. In Smoothies packen lassen sich die hübschen grünen Blätter natürlich auch. Also, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! :) Achja Tee könnt ihr daraus auch machen! Majmmmmm!
Jetzt fängt er ja auch so langsam an überall zu sprießen, also go for it!:)
Giersch wuchert ja bekanntlich wie verrückt, und wenn ihr ihn nicht schon in eurem Garten habt, dann findet ihr ihn mit Sicherheit im nächstgelegenen Waldstück! Erkennen lässt er sich eigentlich auch ganz einfach. Es gibt sogar einen Merkspruch zum Giersch. Er lautet:“Drei, Drei, Drei – bist beim Giersch dabei!“ Denn: Der Blattstiel hat drei Ecken, bzw. Kanten und ist somit dreieckig, das ganze Blatt ist dreigeteilt und sogar die Einzelblätter sind dreigeteilt! :) Easy zu merken! 3,3,3! Um jeder Verwirrung entgegen zu wirken konzentriert euch vor Allem auf die dreieckigen Stiele, denn manche Blätter entwickeln ihr drittes Blatt oft erst später.

Und natürlich hat der Giersch auch einiges an heilsamen Kräften. Schon im Mittelalter wurde er bei Herzgefäßbeschwerden, Gicht, Rheuma und Ischiasschmerzen angewendet. Gegen Gicht scheint er wohl besonders gut zu helfen, denn der lateinische Name „Aegopodium podagraria“ weißt darauf hin! „Podagraria“ bedeutet nämlich Gicht. "Aegopodium" hingegen bezieht sich auf das Aussehen der Blätter, die einem Ziegenfuß ähneln! Daher auch der Name Ziegenfuß oder Geißkraut:)
Giersch enthält außerdem 17 mg Eisen auf 100 Gramm was wirklich beachtlich ist! Falls ihr also Schwanger seid, eure Tage habt oder sonst mehr Eisen zu euch nehmen solltet, dann greift zu, beim Griersch! :)
Zum Vergleich: 100 Gramm Rindfleisch haben gerade Mal 2,3 Gramm Eisen. Soviel zum Thema Veganer bekommen schneller Eisenmangel, jaja! :D Außerdem haben 100 Gramm Giersch ca. 7 mg Eiweiß, was im Vergleich zu einem gewöhnlichen Kopfsalat (0,6mg) auch schon ein Haufen ist.
Auch Giersch gilt, wie Brennnessel und Löwenzahn, wie schon erwähnt als Heilmittel! Er ist neben Rheuma, Gicht und Arthritis auch gut gegen Krämpfe und wirkt entgiftend und blutreinigend. Man kann den Körper beispielsweise im Frühjahr mit Giersch entschlacken und so der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken.
Durch den hohen Kaliumgehalt hat Giersch eine fördernde Wirkung auf unseren Stoffwechsel. Kalium leitet das Wasser aus unserem Körper heraus, ohne dass dabei der Elektrolythaushalt des menschlichen Organismus bedroht wird. Er wirkt also harntreibend und entwässernd! :) Außerdem hat Giersch den Ruf, das er schädliche Stoffe aus dem Körper schwemmt, selbst wenn diese sich schon über Jahre in Binde- und Fettgewebe, sowie den inneren Organen festgesetzt haben.
Kaliumreiche Lebensmittel helfen auch sehr gut bei Übelkeit, Verdauungsproblemen, Blasenentzündung und bei Problemen mit starkem Schwitzen.
(Wenn du genauer wissen willst warum ein hoher Mineralstoffgehalt entwässernd wirkt, dann schau doch einfach mal hier in den ersten Teil rein. Das habe ich bei der Brennnessel nämlich genau beschrieben.)
Das Giersch über eine sehr lange Zeit im Jahr zu finden ist, und das auch nicht zu knapp und an allen möglichen Stellen, liegt daran, dass er sehr geringe Ansprüche an Boden, Wasser und Lichtversorgung hat.
So kam es auch, dass der Giersch beispielsweise während der Weltkriege vielen Menschen die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr sicherte. Giersch ist also wirklich ein wertvolles kleines Pflänzchen!
Sogar bei Insektenstichen oder Sonnenbrand könnt ihr den Giersch verwenden! Die Blätter einfach etwas zerstoßen oder zerreiben und auf die betroffenen Stellen geben, dann wird die Entzündung ganz wunderbar gehemmt und die Haut beruhigt sich wieder! Ihr könnt allerdings auch Umschläge aus Gierschtee machen, das funktioniert genauso gut. Und wenn ihr gerade unterwegs seid und ihr werdet beispielsweise gestochen, dann könnt ihr auch einfach ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben und auf den Stich legen, dann schwillt er erst gar nicht an.
Also Leute, bewaffnet euch mit Schere und Schüssel und ab in die Natur! Der Giersch ruft! :D
Anbei noch ein super leckeres Rezept!
Gierschsalat a la Katrin (Meine Tante!)

Ihr braucht für einen Salat für 5 Personen:
5 bis 6 Hände voll frischem jungem Giersch
2 mittelgroße Karotten
2 bis 3 Hände voll frischem Spinat
2 rote Zwiebeln
10 Stengel Dill
1/2 frischer Apfel
1/2 Knolle Fenchel
2 Zehen Knoblauch
2 bis 3 Esslöffel Sonnenblumenkerne
Saft von 1/2 Zitrone
Olivenöl
Pfeffer
Salz
Als erstes den Giersch gut waschen und abtropfen lassen. Dann die größeren Blätter in kleinere Teile zerrupfen, bis die Blattgröße dir gefällt. Die roten Zwiebeln in feine Ringe schneiden und den Knoblauch fein würfeln. Dann zerdrückst du die Zwiebeln und den Knoblauch mit Salz in der Salatschüssel. Am besten mit einer Gabel. Nu
n die Karotten fein raspeln und den Fenchel in feine Scheibchen schneiden. Den Dill fein hacken oder fein wiegen mit einem Wiegemesser und auch den Apfel in feine Scheiben schneide. Daaaaaann alles mit Zitronensaft, Sonnenblumenkerne, Olivenöl, Pfeffer und Salz in eine Schüssel werfen und vermischen. Nun noch Giersch und Spinat dazu und noch einmal kurz vermengen!
Und fertig ist ein ultra leckerer Salat der dazu noch unglaublich gesund ist!
Guuuuten Appetit! :)
DAS GÄNSEBLÜMCHEN

Dieses kleine hübsche Blümchen kennen wir mit Sicherheit alle! Und zwar schon seid wir Kinder waren. Damals haben wir uns Blütenkränzchen für uns und unsere Freunde daraus gebastelt, er liebt mich, er liebt mich nicht gespielt und sie gelegentlich auch einfach mal in den Mund gestopft. Ich zumindest! :D Das Gänseblümchen hat viele Namen, unter anderem Tausendschön oder Sonnentürchen, und das ist doch echt zuckersüß! Es ist ja auch wirklich hübsch anzusehen und wächst dazu noch so üppig, dass es meist ganze Wiesen verziert. Der lateinische Name „Bellis perennis“ bedeutet übersetzt „Ewig schön“ oder „die andauernde Schöne“. Und dieser Name passt ja mal wie die Faust aufs Auge, denn diese kleinen Kämpfer wachsen unermüdlich fast das ganze Jahr über, ca. ab Ende Februar bis November, und bringen die Landschaft zum strahlen! Nicht mal Minustemperaturen bis zu -15 Grad machen der immer Schönen etwas aus!:) Wow! I am impressed!

Falls ihr das Gänseblümchen also wie ich auch schon einmal probiert habt, müsstet ihr auch festgestellt haben das dieses kleine hübsche Pflänzchen gar nicht mal so übel schmeckt! Und dazu ist es auch noch richtig gesund, eine Vitamin und Mineralstoffbombe! Unser Wiesen-Gänseblümchen zählt zu der Familie der Korbblüter und ist somit naher Verwandter des Löwenzahns, der Scharfgarbe und der echten Kamille.
Total süß finde ich auch das Gänseblümchen heliotrop sind, dass heißt das sie sich immer der Sonne zuwenden, und sich bei Regen und bei Nacht wieder verschließen, als würden auch sie schlafen gehen. Außerdem sind sie Selbstbestäuber, cool!
Wie viele andere Wildkräuter werdet ihr es höchstwahrscheinlich in keinem Kochbuch finden, aber unter Kräuterhexen und
-zauberern ist das Gänseblümchen bekannt und auch äußerst beliebt! Das Gänseblümchen lässt sich, entgegen meister Erwartungen, nämlich auch ganz verzehren. Also Blätter und Stengel könnt ihr, neben der Blüte, einfach mitessen!
In der Küche sind euch dann auch keine Grenzen gesetzt. Die Blätter und Blüten passen ganz wunderbar in Salate hinein, auch in Kartoffelsalat passen sie gut, oder auch einfach auf's Butterbrot! (Margarinebrot in meinem Fall!) :D Auch einen Kräuterquark lässt sich in Verbindung mit anderen Wildkräutern machen, quasi ein Wildkräuterquark! JAMMM! Ihr könnt die geschlossenen Knospen sogar einlegen, so wie Kapern! Habe ich selbst noch nie gemacht, aber das soll wohl vorzüglich schmecken! :) Und wenn ihr mal wieder ein Quittengelee oder Ähnliches macht, könnt ich auch einfach ein paar Blüten mit rein werfen, das sieht super hübsch aus und schmeckt dazu auch noch super! Für Smoothies und Grünsäfte sind sie natürlich auch perfekt geeignet. Und wie auch aus Bärlauch, Basilikum und Vogelmiere lässt sich auch das Gänseblümchen toll zu einem Pesto verarbeiten. Nen Tee könnt ihr euch daraus selbstverständlich auch brühen!
Ich bin mir Sicher das es auch 1a schmeckt wenn man es in Aufläufe mit hinein packt, muss ich aber auch erst Mal noch ausprobieren! :)
Momentan sind hier bei uns alle Wiesen voll mit Gänseblümchen, also Leute, macht euch ran ans ernten und dann können wir gemeinsam genießen was die wunderbare Natur uns wiedereinmal geschenkt hat!

Denn Gänseblümchen schmecken ja nicht nur wunderbar, sondern sie sind, wie bereits erwähnt, auch mega gesund! Sie enthalten Beispielsweise Gerbstoffe welche die Produktion von Verdauungssäften im Magen, der Galle und der Leber anregen. Außerdem wirkt das Gänseblümchen entzündungshemmend und blutreinigend.
Das ist Ärzten im Mittelalter auch schon aufgefallen. Damals wurden viel Tinkturen und Tees aus Gänseblümchen hergestellt, beispielsweise wenn man eine empfindliche, trockene oder schuppige Haut hatte. Der Tee wurde bei Husten und Erkrankungen der Niere und Blase, wie z.B. Blasenentzündung verabreicht, da auch Gänseblümchen, wie die 3 anderen Heilkräuter die ich bisher vorgestellt habe, sehr harntreibend ist (Kaliumgehalt). Und wenn man sich etwas gebrochen oder geprellt hat, wurden Umschläge aus Gänseblümchen Tee gemacht und auf betroffene Stellen aufgelegt.
Sie wurden auch als Beruhigungsmittel gegen Schmerzen bei Rheuma, bei Lungen und Blasenbluten, bei Leber- und Gallenleiden, gegen Wassersucht, Verstopfungen und bei Menstruationsbeschwerden verwendet.
Gänseblümchen enthalten Saponine, ätherische Öle und Flavonoide. Und die haben so einiges an guten Eigenschaften. Sie sind antibakteriell und antifungal, fettsenkend, cholisterinsenkend, antioxidativ und blutstillend.
In der Homöopathie werden sie vor Allem bei Verletzungen wie Verstauchungen, Quetschungen und Prellungen angewendet. Aber auch bei Rückenschmerzen kann das süße kleine Pflänzchen verwendet werden. Der Gänseblümchentee hilft außerdem wunderbar gegen Schlafstörungen und Kopfweh. Einfach die frischen Blüten aufbrühen und 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen! Wohl bekommts! :)
Auch an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen mangelt es dem Gänseblümchen nicht.
Es hat 7 Mal soviel Vitamin C wie Kopfsalat, ist reich an Vitamin A, Kalium, Calcium, Magnesium und dazu noch ein toller Eisenlieferant. Durch all die Vitamine und die anderen guten Inhaltsstoffe stärkt es das Immunsystem und hilft so Erkältungen vorzubeugen oder einfach wieder schneller loszuwerden. Wenn ihr Halsschmerzen oder eine Entzündung im Mund habt, könnt ihr den Tee auch einfach ne Weile gurgeln. Er hilft auch bei Husten, Fieber oder Verschleimung. Und da Gänseblümchen auch krampflösend wirkt, hilft es auch Asthmatikern. Ebenfalls bei Insektenstichen oder Verbrennung, und bei Sonnenbrand könnt ihr den Gänseblümchensaft verwenden, der beruuuuhigt! :)
Wie ihr sehr ist also auch das Gänseblümchen ein wunderbares Lebensmittel, das wir in unsere alltägliche Ernährung aufnehmen sollten, zumal es ja auch überall so üppig wächst! :)
Das ist wirklich ein Geschenk und anstatt dies weiterhin zu ignorieren sollten wir auf jeden Fall davon Gebrauch machen und es verwenden! :)
Viel Spaß beim sammeln! :)
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