Mein All-round Wundermittel: Die Kokosnuss! Teil 1 Schmeckt gut, Tut gut!
- Ilka Leonie
- 6. Feb. 2017
- 8 Min. Lesezeit
Also wenn es mal ein Wunder der Natur gibt dann ist das meines Erachtens auf jeden Fall die Kokosnuss! Es ist wirklich der Wahnsinn wie viel man mit dieser einzigartigen Steinfrucht aus dem süd-pazifischen Raum anstellen kann.
Sei es zum Essen, Zähneputzen, eincremen, kochen, für die Haare etc. Diese Frucht kann einfach alles!
Tatsächlich gibt es ca. 225 Gattungen und mehr als 2000 Arten der Kokosnuss, jedoch sind nicht alle für die Gewinnung von Öl, Zucker oder Kokosfleisch (Kopra) geeignet. Kokospalmen werden seid ca. 3000 Jahren angebaut, so zwischen 20 und 25 Meter hoch und können bis zu 120 Jahre alt werden. Sie brauchen durchschnittlich um die 27 Grad damit ihre Kokosnüsse schön gedeihen können und eine Kokospalme trägt im Jahr ca. 50 bis 80 Kokosnüsse!
Außerdem sind Kokosnüsse unglaublich resistent! Sie können ca. 4.500 Kilometer über Monate im salzigen Meerwasser driften ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Soviel Power steckt dadrin!

Die Kokosnuss, so wie sie beim uns im Handel ist wurde schon einmal geschält, denn hängt sie noch an der Palme selbst ist sie 3-4 mal so groß! Dort ist sie nämlich noch von einer lederigen grünen, gelben oder braunen Schale umgeben unter der sich dann nochmal eine dicke Schicht aus Fasern befindet.
Das was wir im Supermarkt sehen ist also tatsächlich nur der Steinkern der Frucht! :) Habt ihr schonmal versucht diese dicke lederige Schale von der Kokosnuss runter zubekommen? Als ich in Papua war habe ich das mehrmals versucht und wirklich ewig gebraucht. Ich habe mit der Machete darauf rumgehackt, und versucht die Schale Stück für Stück abzuziehen. Denn diese sitzt da sehr fest drauf und ist unglaublich stabil. Da ist es umso beeindruckender wie ruck zuck die Insulaner die Schale da runter bekommen haben. Hat nicht einmal eine Minute gedauert! :D
Heute geht es erstmal nur um den Verzehr der Kokosnuss! :)
Damit so eine Kokosnuss die perfekte Reife hat braucht sie sage und schreibe 12 Monate und kann bis zu 2,5 Kilo schwer werden. Allerdings kann man eine Kokosnuss in sämtlichen Stadien essen. Wenn sie noch jung und klein sind kann man den sogenannten "Kokosnussyoghurt" essen. Da ist das Fleisch nämlich noch ganz weich und geleeartig hat also eine wabbelige Konsistenz, die man sich dann einfach mit einem Löffel genüsslich in dem Mund schaufeln kann! :D Ein bisschen Kokosnusswasser ist auch schon im Inneren. Mir schmeckt das ziemlich gut, allerdings finde ich das harte Kokosnussfleisch noch leckerer.

Dann gibt es die Kokosnüsse die man zur perfekten Reifezeit von den Palmen runter holt. Die sind voll mit leckerem Kokosnusswasser und das Fruchtfleisch ist schon recht fest aber noch nicht wirklich hart. In diesem Stadium bekommt man das Fleisch noch recht gut aus der Schale raus!:)
Meine Lieblingskokosnuss ist die "grow-Coconut"! Das sind jene Kokosnüsse die schon einige Monate am Boden liegen und aus denen schon eine kleine Kokospalme sprießt! Wenn man solch eine Kokosnuss findet und sie öffnet ist im inneren kein Kokosnusswasser mehr zu finden sondern eine große, weiße, fluffige Kokosnuss Sprosse! Die sind auch sehr gesund. Sie schmecken sehr süß und irgendwie wässerig und erinnern ein bisschen an ein großes natürliches Marshmallow! :) Um die Sprosse herum befindet sich eine dünne Schicht Kokosnussfett mit welchem ich mir immer gern die trockenen Haut eingecremt habe. Und dann, ganz außen ist das Kokosnussfleisch! Mittlerweile ist es ganz hart geworden und in Kombination mit dem Fett sehr aromatisch. Das aber nun von der harten braunen Schale weg zu bekommen ist wirklich Schwerstarbeit, aber es lohnt sich!! Auf diesem Fleisch kann man genüsslich herumkauen und trainiert dabei auch noch seine Kaumuskeln! :) Für ein kleines Stück davon braucht man schon eine Weile, weil es eben so hart ist. Ich mag das aber sehr. Lecker!

Und nicht nur wir Menschen sind ein Fan des leckeren Fruchtfleisches, sondern auch die Kokosnusskrabbe auch Palmendieb genannt. Sie ist das größte an Land lebende Krebstier der Erde und ernährt sich tatsächlich unter anderem von Kokosnüssen.
Sie klettert die Palme hoch, erntet dort die Kokosnüsse und öffnet sie am Boden. Wow! Das macht sie indem sie mit ihren gewaltigen Scheren auf die Keimlöcher einhämmert bis diese brechen. Diese schaligen Kolosse werden bis zu 40 Zentimeter groß und um die 4 Kilo schwer.
Puh!
Aber das Fruchtfleisch der Kokosnuss schmeckt nicht nur gut es ist auch sau gesund!
Aus was besteht dieses Kokosnussfleisch denn eigentlich?
- ca.45 % Wasser
- ca.37% Fett
- ca. 9% Ballaststoffe
- ca. 3,8 % Zucker
- ca. 4% Eiweiß und
- ca. 1,2% Mineralien
Diese Mineralstoffe sind zum Großteil:
- Kalium
- Magnesium und
- Calcium
aber auch
- Phosphor
- Natrium
- Magnesium
- Selen
- Kupfer
- Mangan
- Eisen und
- Zink
sowie Vitamin C, E- und alle B- Vitamine.
Die Kokosnuss weißt einen relativ hohen Gehalt an Kupfer auf, heißt schon eine Portion des leckeren Fruchtfleisches liefert 17% des Tagesbedarfs an Kupfer. Dieses Spurenelement aktiviert Enzyme, welche dann die Bildung von Neurotransmittern auslösen. Und Neurotransmitter sind für den Info Austausch zwischen den Zellen zuständig. Heißt also, beim Verzehr einer Kokosnuss werden die Gehirnfunktionen angeregt und Erkrankungen wie Alzheimer können in Schach gehalten werden. YEYY!
Auch der hohe Gehalt an Ballaststoffen der sich in der tropischen Frucht befindet tut uns sehr gut! Denn sie halten den Magen-Darmtrakt fit. Sie beugen Verstopfung vor, senken den Blutzuckerwert im Blut, schützen vor Diabetes und stärken das Immunsystem.
Also jede Menge Gute Sachen in diesem kleinen Wunder! Klar 37% Fett ist ne ganze Menge aber das Kokosnussfett ist etwas besonderes:
Die Fettsäuren der Kokosnuss sind nämlich im Vergleich zum tierischen Fett aus Milch oder Milchprodukten nicht langkettig, sondern mittelkettig. Man bezeichnet sie als Mittelkettige Triglyceride (MCT). Mittelkettige Fettsäuren werden vom Körper schnell in der Leber verstoffwechselt und zu Energie umgewandelt. Sie werden also nicht in die Fettreserven eingelagert. Das bedeutet man hat weniger Heißhunger und somit hilft das Kokosnussfett tatsächlich beim Abnehmen! Weiterhin kann sich der Stoffwechsel beim Verzehr von MCT bis zu 5% erhöhen! :)
Ein anderer Vorteil der Mittelkettigen Fettsäuren ist das sie das Gesamt- sowie das LDL-Cholesterin senken. Eine Studie, die im "Journal of the American College of Nutrition" vom Oktober 2008 veröffentlicht wurde, bewies, dass bei Freiwilligen, die im Rahmen eines viermonatigen Gewichtsabbau-Programms MCT aßen, die Werte des schlechten Cholesterins signifikant sanken:)
Eine dieser Mittelkettigen Fettsäuren ist die Laurinsäure. Diese ist für ihre antimikrobielle und antivirale Wirkung bekannt. Das bedeutet das Laurinsäure die Zellwände zahlreicher Krankheitserreger zerstört, da diese im Vergleich zu den menschlichen Zellwänden viel empfindlicher sind und zudem hauptsächlich aus Fetten bestehen. Sie befreit also den menschlichen Körper von schädlichen Erregern!:)
HAMMER oder!:D
Und auch die Kokosnussmilch enthält all diese wunderbaren Stoffe, schließlich wird sie ja aus dem Fruchtfleisch gewonnen! :)
Aber diese Wunderfrucht hat ja noch viel mehr zu bieten als nur das Fleisch!
Kokoswasser:
Im Inneren der Steinfrucht befindet sich beispielsweise noch das Kokoswasser. Und davon nicht zu weinig! Denn in einer einzigen frischen Kokosnuss kann bis zu ein Liter Kokosnusswasser enthalten sein. Es schmeckt leicht süßlich und ist fast klar:)
Gerade in heißeren Teilen der Erde ist Trinkwasser oft ein knappes Gut, welch ein Glück ist es da das in diesen Teilen der Erde meist die Kokosnusspalme wächst. Denn das Kokosnusswasser wird nicht selten als Trinkwassersatz verwendet! Herrscht also mal Wasserknappheit kann sich ein Erwachsener von 3-5 Kokosnüssen pro Tag die Notwendige Flüssigkeit zuführen! :)
Das hat nicht nur den Vorteil, dass sein Flüssigkeitsbedarf gedeckt wird, sondern schenkt ihm zusätzlich wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Denn Kokoswasser ist...... gesuuuund!.
Also, was hat dieses Kokosnusswasser denn so zu bieten?
100 ml Kokoswasser enthalten 24 kcal!
Das sind also pro 100 ml 4,9 g Kohlenhydrate, 0,4 g Fett und 0,25 g Eiweiß!
Die 4,9 g Kohlenhydrate sind Zucker welcher aber in der Menge alles andere als besorgniserregend sind:) Im Gegenteil, das gesunde Wasser enthält noch zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und wird deshalb von Sportlern als schneller Energielieferant geschätzt:)
Weiterhin erhält es eine Vieeeeelzahl an Vitaminen! Und zwar: Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7, Vitamin C, Vitamin K und Folsäure!
Außerdem zahlreiche Mineralstoffe wie Calcium, Kalium, Chlor, Magnesium, Natrium, Phosphor und Schwefel die bekanntermaßen gut für unser Herz sind! Sie senken den Blutdruck, was das Risiko an Herz- und Schlaganfällen erheblich verringert.
Wichtige Spurenelemente wie Eisen, Jod, Kupfer, Mangan und Zink sind auch nicht zu vernachlässigen:)
Kokoswasser ist also ein Energielieferant und kann einem beispielsweise nach dem Sport wichtige rausgeschwitzte Mineralien liefern und rehydriert unseren Körper. Außerdem trägt der hohe Kaliumanteil dazu bei Herzrythmusstörungen bedingt durch Kaliummangel vorzubeugen und stärkt die Muskeln! Und auch auf Haare und Haut wirkt sich Kokoswasser positiv aus denn es enthält wertvolle Antioxidantien die die rasche Zellerneuerung fördern:)
Diese Antioxidantien helfen außerdem dabei freie Radikale die unsere Zellen angreifen zu zerstören, indem sie Elektronen abgeben.
Und jetzt noch ein paar krasse Fakten zum Kokoswasser:
Der ph-Wert von Kokosnusswasser ist dem unseres Blutes sehr ähnlich und auch der Salzgehalt ähnelt dem unserer Zellen. In der gut verpackten Frucht bleibt Kokoswasser auch bei seiner weiten Reise über Ozeane und Kontinente geschützt. So bleibt das Kokoswasser steril! In Kriegen und in Notsituationen, z. B. während des zweiten Weltkrieges im Pazifik von 1941 bis 1945, wurde Kokosnusswasser wegen dieser Eigenschaften bei verwundeten Soldaten als Plasmaersatzmittel intravenös angewandt. WHAT!?
Auch Organe können in Kokoswasser transportiert werden!
Und nicht nur die Kokosnuss sondern auch ihre Blüten liefern uns ein wertvolles Lebensmittel!
Kokosblütenzucker wird nämlich aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Schneidet man also die Blüte der Kokospalme an, tritt dort ein Saft aus, welcher als Nektar bezeichnet wird.
Kokosblütenzucker ist im Vergleich zu dem raffinierten Zucker und anderen Süßstoffen gesund! Das liegt zum einen daran das er einen sehr geringen glykämischen Wert hat. Der glykämische Wert eines Lebensmittels gibt an wie stark diese den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Wert lassen den Blutzuckerspiegel also nicht rapide sondern langsam und gleichmäßig ansteigen was für unser Wohlbefinden sehr wichtig ist. Kokosblütenzucker fördert im Vergleich zu hoch-glykämischen Süssungsmitteln außerdem eine langsamere Energieausschüttung, die zum einen länger sättigt und zum anderen keine Zuckerhochs und -tiefs verursacht. Deshalb ist Kokosblütenzucker auch sehr gut für Diabetiker geeignet.
Unter anderem ist er ein sehr nährstoffreiches Süssungsmittel. Wie alle anderen Kokosnussprodukte ist Kokosnussblütenzucker reich an Kalium, Magnesium, Eisen, Bor, Zink, Schwefel und Kupfer. Diese Mineralstoffee, Spurenelemente und der niedrige glykämische Wert machen Kokosblütenzucker zu einer mega gesunden Alternative zu herkömmlichem Zucker.
Wenn das mal nicht TOP ist!:)
Auch einen Mythos gibt es noch um die Kokosnuss:
Ganz eindeutig bewiesen ist es nicht das es Kokosperlen wirklich gibt. Doch die Menschen in Sri Lanka, Indien und Indonesien sind überzeugt von ihrer Existenz und für sie ist die Kokosperle ein sehr wertvolles Gut. In Sulawesi gelten sie sogar als göttliches Phänomen das nur den Schatzkammern der Mächtigen und Reichen vorbehalten ist.
Was ist denn nun die sogenannte Kokosnussperle? Man kann dieses Phänomen im Grunde mit der Perle einer Muschel vergleichen. Denn eine Kokosnussperle entsteht wenn die Kokosnuss ein Blindgänger ist. Das heißt das nicht nur zwei sondern drei der drei Keimlöcher verschlossen sind und sich der Sprössling so von innen keinen Weg nach draußen erkämpfen kann. Wenn das passiert entsteht laut der Theorie ein pflanzlicher Lithopaedion. Das heißt der Keim wird mit Kalkschichten angelagert und versteinert nach und nach. Und so entwickelt er sich zu einer Erbsen- bis Haselnussgroßen Perle. Der Kokosnussperle! Nur eine von etwa 11000 Kokosnüssen verschließt alle der drei Keimlöcher und nicht in jeder dieser blinden Kokosnüssen entsteht solch eine Perle, so die Theorie!
Also, ich finds spannend, wer weiß, wer weiß! :)
Also Fazit: Die Kokosnuss tut uns rundum gut und schmeckt dazu noch vorzüglich! Ich koche meist Mit Kokosnussöl, Milch oder Sahne, probiert es doch auch mal aus! Aber am besten schmeckt mir diese wunderbar Frucht immer noch frisch, also scheut euch nicht und kauft euch ruhig öfter mal ne ganze Kokosnuss im Laden! :)
es lohnt sich allemal! :)
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